Hallo,
schön, Dich hier zu treffen. Bist Du auch auf der Suche nach mehr Substanz und Nachhaltigkeit im Leben? Nur zu, immer herein mit Dir. Meine Herausforderung ist es, Nachhaltigkeit in einem vier Personen Haushalt mit begrenzten zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten umzusetzen und ich freue mich über Deine Begleitung.
Und warum das alles?
In den letzten Jahren war in meinem Leben sehr viel los – Ausbildung, wechselnde Positionen in der Firma, Umzüge, Heirat, Kinder, geliebte Menschen verloren, ein geerbtes Haus mit großem Garten. Dazu kommen noch alte und neue Freunde und immer mal wieder ein neues Hobby oder ein neues Projekt. Gefühlt sind alle diese Dinge immer in mir präsent, es werden eigentlich immer nur mehr, selten weniger. Mit anderen Worten: Das Haus meines Lebens ist bereits jetzt gut gefüllt mit allerlei Gefühlen, Verpflichtungen und materiellem Besitz. Seit einigen Jahren merke ich, wie mir das alles viel zu viel wird. Mein Job macht mir immer weniger Freude und auch privat schaffe ich es selten, von Herzen zu lachen oder mich frei zu fühlen. Ich kenne mich selbst kaum noch und kenne hauptsächlich meine Schwächen, nicht aber meine Stärken und Talente.
Wie alles begann
Vor etwa eineinhalb Jahren habe ich mich auf den Weg gemacht, mich wieder zu finden. Ich kam mit meiner Lebenssituation nicht mehr zurecht und war seit Jahren von Trauer um liebe Verstorbene erfüllt, mit der ich alleine nicht klar kam. Dazu meinte ich, es allen in meinem Umfeld recht machen zu müssen und folgte (teilweise bis heute) Glaubenssätzen aus meiner Kindheit, die mich auf meinem eigenen Weg nicht weiterbrachten. Durch eine Therapie und viele Gespräche mit Familie, Freunden und Bekannten kann ich heute sagen, dass ich habe mein Leben wieder (weitestgehend) selbst in der Hand.
In dieser Zeit habe ich mich außerdem viel meinem Leben im Leopardentempo beschäftigt. Ich habe mit Methoden aus dem Zeitmanagement und der „Vereinfachung“ meines Alltags durch bequemen Konsum versucht, alles in meinem Leben unter einen Hut zu bringen. Und dabei bin ich kläglich gescheitert. Trotzdem habe ich einiges daraus gelernt:
- Ich verplane zu viel meiner Zeit mit Dingen, die nicht wichtig sind, denn Dringendes, wichtiges und unwichtiges von einander zu unterscheiden ist nicht immer einfach
- ToDo Listen in ihrer normalen Form helfen mir nicht weiter
- ich kann eigentlich recht viel selber machen und setze nur wenig davon im täglichen Leben ein
- mein Tag hat für alle Ideen, Gefühle, Dinge, Verpflichtungen und Aktivitäten einfach zu wenig Stunden
- wir haben zu viel Kram im Haus
- unser ökologischer Fußabdruck ist zu groß geworden, um als Vorbild für unsere Kinder durchzugehen
- im Internet kann man allerlei Mist shoppen – aber es geht auch anders
- ich muss vorsichtiger mit meinem Budget umgehen
Ich frage mich immer häufiger, wie die Menschen früher ihren Alltag gemeistert haben – ohne all diese modernen Helferchen und Erfindungen. Es ging ja offensichtlich auch. Und die Antwort die ich darauf gefunden habe? Das Leben der Menschen war schlichter, nicht so voll gepackt wie das Leben heute. Es gab weniger Besitz, weniger Hobbies, weniger Ablenkungen als es heute quasi normal ist. Ich vermute, sie gingen mit offenerem Blick durch die Welt und haben die Dinge, die sie taten, bewusst getan und nicht nebenbei. Für mich liegt hier der Hase im Pfeffer: Die Dinge bewusst tun, aber dafür nicht so viel. Ich sollte dem Leben mehr Raum geben, sich zu entfalten und nicht wie ein Leopard auf Beutefang hindurch hetzen. Dabei entgehen mir häufig die schönsten Momente und es fällt mir erst später auf. Zu spät.
Der Start für mehr Nachhaltigkeit im Leben
Darum soll es auch in diesem Blog gehen. Ich will wieder lernen, mein Leben bewusst und achtsam zu leben, die wichtigen Dinge von den unwichtigen zu unterscheiden und Belastendes loszulassen. Vor allem als Vorbild für unsere Kinder finde ich es sehr wichtig, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit im Alltag zu leben und nicht nur verbal zu vermitteln. Kinder lernen nun mal am besten von Vorbildern! Und wer, wenn nicht unsere Kinder, wird in den nächsten Jahren unsere Welt gestalten?
Ich bin mir darüber bewusst, dass es ein langsamer Prozess wird, unser Leben nachhaltiger zu gestalten und an vielen Ecken gibt es lieb gewonnene Gewohnheiten und Bequemlichkeiten, die wir nicht missen wollen werden. Und es wird auch Kompromisse geben müssen zwischen nachhaltiger Lebensweise und den Anforderungen, die unser Alltag mit zwei Arbeitnehmern und zwei Kindern im Schul- bzw. Vorschulalter mit sich bringen (wie gesagt, in unserer Familie ist es selten ruhig). Hier gilt es, unseren individuellen Weg zu finden, Nachhaltigkeit zu leben. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir jeden Tipp umsetzen und alles bis ins Kleinste optimieren, wenn wir mit dem Ergebnis nicht glücklich leben können oder es uns schlicht zeitlich oder finanziell nicht leisten können, so weiter fortzufahren. Denn machen wir uns nichts vor – Nachhaltig und bewusst zu leben bedeutet an manchen Stellen auch mehr an Zeit und Geld zu investieren. Aber wir werden lernen und eben Kompromisse finden.
Der Blog soll meine Erfahrungen, die ich auf diesem Weg mache, für andere Interessierte zugänglich machen, denn ich denke, mit dass ich in meiner Situation nicht alleine bin. Und wenn meine Erfahrungen, ob nun positiv oder negativ, Dir weiterhelfen, ist in meinen Augen für unsere Umwelt und unsere Gesellschaft schon ein großes Stück gewonnen.
Bis bald
Anja